Wissenswertes

 

Taekwondo ist eine Kampfsportart, die ihren Ursprung in Korea hat. Es handelt sich hierbei um eine waffenlose Kampfkunst, die aus einer Vielzahl von Tritten und Fausttechniken besteht. Taekwondo stellt also die Kunst des Tretens und Schlagens dar, die Kunst des unbewaffneten Kämpfens mit Faust und Fuß.

Die regelmäßige Ausübung von Taekwondo fördert ein intensives Training des gesamten Körpers.

Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer und Beweglichkeit des Schülers werden optimal trainiert. Das körperliche Wohlbefinden wird gesteigert und es stellt sich im Laufe der Zeit eine geistig positive Grundhaltung im Sinne des „DO“ ein.

TAE = Fuss, Tritt

kennzeichnet sämtliche Tritt- und Schrittechniken, sowie alle Stellungen und deutet insbesondere auf die hohen und gesprungenen Fußtechniken hin

KWON = Hand, Faust

weist auf alle Schlag-, Stoß-, Stich- und Blocktechniken mit den Händen und Armen hin

DO = der Weg, die Lehre

deutet auf den körperlichen und geistigen Entwicklungsprozess des Schülers hin und steht für die Kunst das TAE und KWON miteinander zu vereinen und korrekt anzuwenden.

Zu Beginn der Ausbildung steht das Erlernen der Grundtechniken. Hierzu gehören Schläge, Kicks und Blocktechniken und vieles mehr. Das Erlernen der „Basics“ wird mit dem Begriff der Grundschule beschrieben. Das Beherrschen der Grundtechniken und auch der Etikette des Taekwondo sind die Voraussetzungen für die eigentlichen sechs Bereiche des Taekwondo. Diese sind:

  • Festgelegtes Sparring – Taeryon
  • Formen – Poomsae (oder Hyeong)
  • Wettkampf
  • Selbstverteidigung – Hosinsul
  • Bruchtest – Kyok-pa
  • Meditation

Das Sparring oder der abgesprochene Kampf ist eine Vorübung zum Freikampf und dient dazu, die erlernten Techniken variationsreich und zielgenau am Partner, ohne Kontakt, zu üben. Hier soll das Reaktionsvermögen, die Schnelligkeit, die Distanz zum Gegner, die Atmung, die Konzentration und die Grundtechnik, sowie Zielgenauigkeit der Tritte und Schläge mit Hand und Fuß, geschult werden. Hier werden (meist) nicht abgesprochene Techniken durchgeführt, die es für den anderen Kämpfer gilt, abzuwehren. Auf diese Weise gibt es nahezu unbegrenzte Möglichkeiten, Angriffstechniken und dazu passende Abwehrtechniken zu kombinieren.

Die Formen oder auch Bewegungsformen dienen dem Erlernen der verschiedenen Techniken. Ein festgelegter Ablauf von Angriffs- und Verteidigungstechniken gegen einen imaginären Gegner dient der Vertiefung der Taekwondo-Techniken. Die Formen nehmen mit zunehmender Graduierung an Komplexität zu und man unterscheidet zwischen Schüler – und Meisterformen.

Taekwondo bietet zwei Ansätze für den Wettkampf:

Vollkontakt – Diese Art des Wettkampfes ist Grundlage der WT (World Taekwondo Federation) und olympische Disziplin. Beim Vollkontakt trägt der Kämpfer eine Schutzweste, Unterarm- und Schienbeinschützer und Kopfschutz. Wie der Name sagt zählen „Wirkungstreffer“. Angriffe mit den Füßen sind von Gürtellinie aufwärts ohne Einschränkungen erlaubt, Faustangriffe hingegen nur im Bereich des Oberkörpers.

Leichtkontakt – Der klassische Leichtkontaktkampf ist die Grundlage der ITF (International Taekwondo Federation). Im Gegensatz zum Vollkontakt sind alle Angriffe mit Faust und Fuß von der Gürtellinie aufwärts erlaubt. Der Kämpfer trägt Faust- und Fußschützer. Beim Leichtkontakt werden Treffer bei Berührung gezählt, Wirkungstreffer sind nicht erlaubt.

Bei der traditionellen Variante des Freikampfs (Leichtkontakt) gilt es die Techniken schnell und präzise anzubringen und Angriffe des Gegners meist im Ansatz zu erkennen und wenn möglich zu verhindern. Der traditionelle Freikampf kann man als Kampf mit dem Partner bezeichnen. Das Wörtchen „mit“ ist hier entscheidend, denn dies ist kein wirklicher Kampf gegen den Trainingspartner. Beide Übenden nutzen diese Trainingsart als eine Möglichkeit ihre Reaktionen zu schulen, wobei die Techniken meist einige Zentimeter vorm Ziel gestoppt werden, bzw. den Partner nur ganz leicht treffen. Dies stellt eine hohe Herausforderung an die Körperbeherrschung beider Kämpfer dar.

Der koreanische Begriff Hosinsul bedeutet im allgemeinen Selbstverteidigung und ist ein wichtiger Bestandteil des Taekwondo. Diese Definition ist etwas irreführend, da alle Taekwondo-Techniken praktisch zur Verteidigung geeignet sind. Beim Hosinsul liegen die Schwerpunkte bei der Befreiung aus Griffen, oder Würgetechniken, sowie Hebel und Wurf-Techniken, die auch aus anderen Kampfsportarten übernommen werden können. Da in einer Notwehrsituation es im Gegensatz zu einer Wettkampfsituation keine festen Regeln gibt, „kann“ der Angreifer sein Opfer mit jeder möglichen Aktion überraschen und der Verteidiger darf jede Art von Verteidigung benutzen, um sich zu wehren.

Der Bruchtest ist ein Gradmesser für die geistige und körperliche Entwicklung des Schülers/der Schülerin. Der Bruchtest ist Prüfungsbestandteil der höheren Gürtelprüfungen und soll Ausdruck für die korrekte Ausführung der Technik und das Durchsetzungsvermögen. Nur im richtigen Einklang von Atmung, Konzentration, exakter Technik und geistiger Willensstärke ist der Bruchtest erfolgreich.

In den traditionellen Kampfsportarten hat die Meditation eine lange Tradition und ist mit der Kampfkunst untrennbar verschmolzen. Beim Taekwondo wird die kurze Vorbereitungsphase „Chip Choong“ genannt. Die Meditation soll die Konzentration und Aufmerksamkeit des Schülers schärfen.

 

Seit 1980 ist die „World Taekwondo“ (WT) als Weltfachverband für die Sportart Taekwondo vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) anerkannt. Bei den Olympischen Spielen 1988 in Seoul und 1992 in Barcelona war Taekwondo als Demonstrationswettbewerb zugelassen. Seit den Olympischen Spielen 2000 in Sydney ist Taekwondo eine vollwertige olympische Disziplin.
Der Wettkampf im olympischen Taekwondo findet in der Vollkontakt-Variante statt.